Montag, 10. Mai 2010

Kommentar im "cb-radio-forum" vom 10.05.2010 ab 19:00 Uhr



Rücksichtslos und Unverschämt:


Powerfunker im CB-Bereich


Am vergangenen Wochenende, fanden zahlreiche Wettbewerbe, sowohl im CB-Funk, als auch bei den Funkamateuren statt. Dabei sind mir ein paar Dinge aufgefallen, die ich gerne in einem persönlichen Kommentar an dieser Stelle benennen möchte. Hier ist der Kommentar den ich in schriftlicher Form vorab schon in einigen Foren verbreitet habe:Ich will heute ein paar Dinge benennen, welche mir bei den diversen Funkaktivitäten an diesem Wochenende aufgefallen sind. Dabei will ich unbedingt deutlich machen dass dies keine Kritik an einzelnen Personen oder Gruppen sein soll. Aber auch keine grenzenlose Lobhudelei. Es ist einfach eine – wie ich meine – aufmerksame Zusammenfassung diverser Ereignisse auf 27 und 28 MHz.

Wichtig ist es mir auch festzustellen, dass Funkwettbewerbe eine nützliche Sache und die wirklich geeignet sind, zusätzliche Funkfreunde zur Aktivität zu ermuntern.

Gleichgültig ob – die in der Regel internationalen Conteste der Funkamateure – oder die Wettbewerbe der CB-Funker – alle sind sehr hilfreich um das Gemeinschaftsgefühl der Funkfreunde zu transportieren und zu stärken. Ich möchte mich ausdrücklich bei der DCBO für den AM- und SSB-Contest bedanken, aber ebenso bei den Funkfreunden Black-Magic Nordbaden e.V. für den RAD. Ohne solche Wettbewerbe würde dem Funk ganz sicher etwas fehlen.

Funkwettbewerbe - egal ob auf CB-Funk oder bei den Funkamateuren – haben zumindest etwas gemeinsam: sie machen Spaß bis zum abwinken. Ein paar Voraussetzungen sollten dabei aber schon gegeben sein. Dies wären zum einen das Einhalten der Rahmenbedingungen des Wettbewerbes, zum anderen die Einhaltung der Bestimmungen für die jeweilige Funkart.

Natürlich weiß auch ich, dass geringfügige Erhöhungen von Sendeleistungen bei Wettbewerben kaum oder gar nicht auffallen, weil gleiche Funkgeräte an unterschiedlichen Antennen – auch der gleichen Bauart – unterschiedliche Signale erzeugen.

Es geht also nicht darum, Signale mit Unterschieden von 1-2 S-Stufen – bei sonst angeblich gleicher oder ähnlicher Ausrüstung - zu verteufeln oder zu kritisieren, sondern jene, welche offenbar jegliche Grenze zur Anständigkeit verloren haben.

Der Zufall – oder wer auch immer – wollte es, dass ich am Samstag ein bemerkenswertes Erlebnis hatte:

Von einem sehr exponierten Standort aus, konnte ein Funkfreund mit einer beachtlichen Feldstärke von über S-9 im Umkreis von nahezu 300 Kilometern (!!!) auf dem 10m Band vernommen worden. Sein SSB-Signal war zwar stark, aber nicht sauber, es hatte im anderen Seitenband die gleiche Feldstärke wie auf der Nutzsignalseite und eine sehr beängstigende Bandbreite, welche klar machte, dass vor dem Funkgerät wohl jemand saß, den solche Dinge überhaupt nicht interessierten. Nach eigenen Angaben verwendete dieser Funker eine Sendeleistung von 750 Watt an einer Yagi-Antenne, was im 10m Band ja noch völlig innerhalb der erlaubten Leistungsgrenzen ist.

Der gleiche Funkfreund – gleicher Name gleicher Standort – war wenig später auch innerhalb des 27 MHz-Bereiches - also des CB-Funkes - zu hören, mit gleicher Feldstärke und mit den absolut gleichen (oder eben nicht) Qualitätsmerkmalen wie vorher auf dem 10m-Band.

Machen wir uns nicht vor: Jeder von uns - ob nun Funkamateur oder CB-Funker - war schon mal versucht, die Leistung zur eigenen Signalverbesserung anzupassen. Ich selbst auch und gelegentlich tue es auch heute noch! Wer aber – zu seinem eigenen Vorteil - und dazu auch durch ein unsauberes Signal zum Schaden für alle anderen, um nahezu 28db erhöht, der muss sein Verständnis vom Hobby Funk, doch noch mal gründlich überdenken!

Heutzutage wird wohl kaum noch jemand meckern, wenn Mann/Frau auf CB-Funk mit der üblichen Leistung eines Amateurfunktransceivers sendet (also bis 100 Watt) was im übrigen auch schon ca. 19dB Leistungsverstärkung gegenüber einem CB-Funkgerät entspricht.

Die meisten achten jedoch dann zumindest darauf, dass das verwendete Signal von der Bandbreite und der Modulationsqualität her, einem üblichen Funksignal entspricht. Für mich ist es ebenfalls wichtig – aber vielleicht bin ich hier einfach zu alt - dass meine Modulationsqualität die Visitenkarte meiner Station ist. Offenbar gilt dies für die zahlreichen Powerfunker nicht mehr.

Nun mögen meine Gedanken, die ich hier zum Ausdruck bringe, vielleicht nicht mehr der allgemeinen Ansicht entsprechen, aber nachdem ich eigentlich schon immer überzeugter QRP-Funker bin, habe ich schon ein ziemlich schlechtes Gewissen wenn ich mal mit 5 Watt im CB-Funk unterwegs bin. Solche Gefühle scheinen die heutigen Powerfunker nicht mehr zu haben, oder es ist ihnen schlichtweg gleichgültig, wenn mit bis zu 100kHz breiten Signalen andere Funkfreunde am Ausüben des Funkhobby nachhaltig gestört werden.

Beim AM-Contest der DCBO am Samstag waren offenbar viele Funkfreunde – zumindest im nordbadischen und rheinlandpfälzischen Raum – mehrheitlich wohl mit den erlaubten Leistungen unterwegs. Hier im fränkischen Umfeld war auf AM niemand zu hören, welcher auch nur Verdachtsweise höhere Leistung hatte.

Allerdings – und dies steht leider zu befürchten – werden beim SSB-Teil des Contestes und vielleicht auch beim RAD, die Powerfunker von exponierten Standorten ihre Rücksichtslosigkeit zum Ausdruck bringen und damit zum gewollten Stilmittel perfektionieren.

Ich hoffe, meine Vermutung entpuppt sich nicht als Offenbarung, denn dies würde die Fairness bei einem Wettbewerb in Frage stellen oder gar solche Conteste ab absurdum führen.

Nochmal: Kritisieren wollte ich niemand – wie käme ich dazu – aber auf Misstände sollte schon hingewiesen werden. Nix für Ungut.

Alexander Eisele

Anmerkung: Die schriftliche Version kann teilweise von der gesprochenen in der Sendung abweichen.

Nachrichten des "cb-radio-forum" vom 10.05.2010 um 19:00 Uhr.

Baunatal: Auf der Mitgliederversammlung in Baunatal am 9. Mai wurde Steffen Schöppe, DL7ATE (Bild), zum Vorsitzenden des DARC e.V. gewählt. Er erhielt 63 von 84 Stimmen, bei 3 Enthaltungen und 18 Nein-Stimmen. Des Weiteren wurde Annette Coenen, DL6SAK, in den Vorstand gewählt. Gemeinsam mit Georg Westbeldt, DL3YAT, hat sie sich zur Wahl gestellt. DL6SAK erhielt 46 und DL3YAT 34 Ja-Stimmen, bei 4 Enthaltungen. Die Wahl des Vorsitzenden wurde deshalb nötig, weil der bisherige Vorsitzende Dr. Walter Schlink, DL3OAP aus Verärgerung über gezielte Umtriebe innerhalb des DARC, am 15. März 2010 das Handtuch geworfen hatte.

Nürnberg: Der Nürnberger Funkgeräte-Hersteller Karl ("Charly") Braun ist kürzlich im Alter von 77 Jahren verstorben. Die Firma Karl Braun machte insbesondere in siebziger und achtziger Jahren durch qualitativ hervorragende Amateurfunk- und CB-Funk-Geräte von sich reden. Im August 1977 präsentierte Karl Braun die legendäre CB-Heimstation "SE 411". Das in Deutschland gefertigte Gerät bestach durch seine für damalige Verhältnisse aufwändige Konstruktion. Ein (sonst nur in professionellen Geräten verbauter) 4-Dioden-Ringmischer und ein sehr steilflankiges 15-poliges keramisches ZF-Filter sorgten für ein hervorragendes Großsignalverhalten und Trennschärfe. Eine Besonderheit war das "geeichte" S-Meter, das den S-Wert über den gesamten Bereich genau anzeigte.

Mutterstadt: Während im Rhein-Neckar Raum einige Station zu hören und zu erreichen waren, gab es im übrigen Teil von Deutschland kaum Aktivität beim AM-Contest der DCBO am Samstag den 8. Mai 2010. Dies wurde von vielen Funkfreunden bedauert, scheint aber daran zu liegen, dass viele Funkfreunde vermuteten mit 0,5 bzw 1 Watt keine Reichweiten zu erzielen. Für den SSB-Teil des Wettbewerbes am 12.06.2010 wird mit einer deutlich höheren Teilnehmerzahl bundesweit gerechnet.

Neustadt/Hessen: Am Samstag, dem 8. Mai 2010 fand in Neustadt (Hessen) die Frühjahrs-Mitgliederversammlung der Deutschen Funk-Allianz (DFA) statt. An der Versammlung nahmen elf Delegierte ("Abgeordnete") aus sieben Mitgliedsver-einigungen teil. Kassenwart Walter Nehrenheim konnte wegen eines Krankenhausaufenthalts nicht teilnehmen und war zeitweise per Video-Chat zugeschaltet. Als Gäste waren u.a. Jürgen Langendörfer mit seiner Gattin und Wolfgang Fricke vom Funkmagazin sowie kurzzeitig der Erste Stadtrat von Neustadt, Werner Kappel, und ein Vertreter der örtlichen Presse anwesend. Dazu mehr in der heutigen Sendung.

Straßburg/Brüssel: Jan Poppeliers, ON7UX, hat eine Videoreportage ueber den Besuch von drei Astronauten auf der Ausstellung „Amateurfunk im Dienst der Gesellschaft“ im Europaeischen Parlament und ueber den bei dieser Gelegenheit erfolgten Funkkontakt zwischen der ISS und einer Schule gedreht. Die Ausstellung mit dem Schwerpunktthemen: „Notfunk“, „Bildung“ und „Weltraum“ wurde gemeinschaftlich von der IARU-Region 1 und der ESA (European Space Agency) organisiert. Die Fundstelle der Reportage im Internet ist : www.youtube.com/watch?v=KnFsqQ2dhqY Stichwort fuer YouTube ist: „ARISS event - april 27, 2010“

Baunatal: Peter Raichle, DJ6XV, uebernimmt die Vertretung des DARC e.V. im Runden Tisch Amateurfunk. Darueber informierte der amtierende Vorsitzende des RTA, Dr. Christof Rohner, DL7TZ, in einem Rundschreiben vom 4. Mai. Die Ernennung von DJ6XV erfolgte auf Grundlage eines Vorstandsbeschlusses vom 27. April 2010. Ueber eine Neubesetzung dieser Position musste entschieden werden, nachdem Dr. Walter Schlink, DL3OAP, von seinem Amt als DARC-Vorsitzender zurueckgetreten war. Quelle: DL-Rundspruch aus der Woche 18

Karlsruhe: Die Süddeutsche DX-Gruppe lädt am 15. Mai 2010 ab 11:00 Uhr zu ihren Frühjahrstreffen ein. Der Tagungsort ist in in der Pizzeria - Ristorante Waldenserschänke, Waldbronner Strasse 12 in76228 Karlsruhe-Palmbach. Einweisung auf 145.450 MHz. Gäste sind herzlich willkommen.

Mainz/Bonn: Weil wir immer mal wieder gefragt werden, hier noch mal der Hinweis: Bei Problemen im Funkbetrieb durch Funkstörungen von oder bei Nachbarn kann der Funkmessdienst der Bundesnetzagentur unter der bundesweit einheitlichen Telefonnummer 01803 232323 verständigt werden. Nach Wahl der Rufnummer erfolgt eine automatische Weiterleitung an die für die jeweilige Region zuständige Außenstelle des Funkmessdienstes. Um eine gütliche Einigung zu erzielen, sollte im Störungsfall davon Gebrauch gemacht werden.

Baunatal: In diesem Jahr feiert der DARC e.V. sein 60-jähriges Bestehen, mit dem Tag der offenen Tür am 18. September als Höhepunkt des Jubiläumsjahres. Im Vorfeld möchten zahlreiche Ortsvereine natürlich für dazugehörige Festveranstaltungen die Werbetrommel rühren und haben sich z.B. das Clubstationsrufzeichen DL60DARC mit Sonder-DOK DARC60 zuteilen lassen. Für möglichst viele Funkverbindungen unter diesem Rufzeichenund um die Bänder zu beleben, möchte der DARC möglichst allen Distrikten dieses Rufzeichen im Zeitraum vom 17. April bis 17. September 2010 für jeweils einen zweiwöchigenZeitraum ausleihen. Interessenten sollten sich in der Geschäftstelle melden.

Sardinien: IS0R ist das Rufzeichen einer französischen DX-Pedition, welche noch bis zum 15. May 2010 auf der Isola Rossa nahe Sardinien aktiv ist. Wir von rpa-radio haben die Station heute morgen mit 5 Watt im 20m Band erreichen können, als Rapport bekamen wir 5 und 5. Die Station ist von 160m bis 6m qrv. QSL-Karten gehen an F5CWU direkt oder über das Büro.

Und das waren die Nachrichten in dieser Woche, gesprochen von der Rosemarie

Montag, 1. Februar 2010

Die Nachrichten vom 1.2.2010

Die Nachrichten der Sendung CB-Radio Forum vom 1.Februar 2010

Mainz: Am 28. Januar 2010 fand in der Bundesnetzagentur in Mainz ein Arbeitstreffen statt, bei dem unter anderem das Thema "12 Watt SSB im CB-Funk" auf der Tagesordnung stand. Es handelte sich um eine Vorbesprechung zu einer Tagung der CEPT-Arbeitsgruppe "SE" ("Spectrum Engineering"), die vom 1. bis 5. Februar 2010 in Rottach-Egern stattfindet und die sich ebenfalls mit diesem Thema befasst. Eingeladen hatte das BNetzA-Referat 412, das für den Bereich Funkverträglichkeit zuständig ist. Aus dem CB-Funk-Bereich waren Bernd Böhle (DAKfCBNF), Dieter Löchter ("ECBF Brüssel"), Thomas Pfannebecker und Henning Gajek (beide DCBO), Wolfgang Schnorrenberg (CTE/Alan, vertrat auch die Interessen von Stabo) und Franz Ahne (als Privatperson) anwesend. Bereits im Vorfelde hatten die CB-Funk-Vereinigungen DAKfCBNF und DFA sowie Franz Ahne (als Privatperson) Stellungnahmen eingereicht, in denen sie ihre Haltung zu der geplanten 12-Watt-Regelung darlegten. Die DFA und Franz Ahne sprachen sich gegen die Regelung aus; sie befürchten unter anderem eine Gefährdung des Straßenverkehrs durch die Bedienung von SSB-Geräten und Störungen in der Bordelektronik von Kraftfahrzeugen und in Geräten der Unterhaltungselektronik. Weitere Informationen dazu in der heutigen Sendung.

Peine: Die CB-Funk-Vereinigung Elbe-Weser-Runde (EWR) will künftig bundesweit aktiv werden. Aus diesem Grunde hat der Verein auf seiner Jahreshaupt- versammlung am 24. Januar 2010 in Peine seine Satzung geändert. Durch die Änderung soll die Möglichkeit geschaffen werden, dass in Zukunft auch Vereine und Einzelfunker aus dem gesamten Bundesgebiet in der Elbe-Weser-Runde mitarbeiten können. Um den künftigen bundesweiten Wirkungskreis zu unterstreichen, wurden in der Satzung der EWR auch die Bezeichnungen der Vorstandsämter geändert: Aus dem "Vorsitzenden" wurde ein "Bundesvor- sitzender", dessen Stellvertreter firmiert jetzt als "stellvertretender Bundesvorsitzender". Die bisherige jährliche Hauptversammlung wird künftig als "Bundeshauptversammlung" bezeichnet.

Frankfurt: Die Firma Team Electronic hat ein kombiniertes PMR446/Freenet-Handfunkgerät mit der Bezeichnung "TeCom-DualBand PMR/Freenet" auf den Markt gebracht. Zwar sind Dualband-Handfunkgeräte (z.B. für den Amateurfunk- oder Betriebsfunkbereich), die sich auch auf PMR446- und Freenet-Frequenzen programmieren lassen, nichts Neues. Das Team-Gerät ist jedoch das erste seiner Art, das speziell für diesen Verwendungszweck vom Hersteller angeboten wird. Das "TeCom-DualBand PMR/Freenet" basiert auf dem Modell "KG-UVD1P" des chinesischen Herstellers Wouxun. Nach Angaben des Funkgeräte-Händlers Markus Neuner sind jedoch bei dem von Team angebotenen Geräteset Verbesserungen am Funkgerät und am Standlader vorgenommen worden. Alle technischen Merkmale können der Bedienungsanleitung entnommen werden, die im Internet unter http://tinyurl.com/team-dualband heruntergeladen werden kann. Um den EU-Normen für PMR446- bzw. Freenet-Geräte gerecht zu werden, ist die Antenne des Team-Gerätes fixiert. Das "TeCom-DualBand PMR/Freenet" kostet ca. 110 Euro und ist sofort lieferbar.

Gießen: Computerbesitzer müssen keine Rundfunkgebühren für ihren PC bezahlen, wenn sie mit ihrem Gerät nachweislich kein Fernseh- oder Radioprogramm empfangen. Das hat das Verwaltungsgericht Gießen am Montag letzter Woche in gleich zwei Urteilen entschieden (AZ.: 9 K 305/09.GI und 9 K 3977/09.GI). Damit hoben die Richter Gebührenbescheide des Hessischen Rundfunks auf. Begründung der Richter für die Entscheidung: Im Vergleich zu Fernseher oder Radio stelle der Empfang von Rundfunkprogrammen "nur eine untergeordnete Funktion dar". Daher könne bei Computern nicht wie bei herkömmlichen Geräten allein aus dem Besitz auf das Bereithalten zum Empfang geschlossen werden. Dass mit den Computern in den vorliegenden Fällen auch Fernseh- und Hörfunkprogramme empfangen werden und die Geräte damit gebührenpflichtig seien, müsse der öffentlich-rechtliche Sender erst nachweisen. Ein solcher Nachweis dürfte den Rundfunkanstalten schon auf Grund der Masse der Verfahren jedoch nur schwer in größerem Umfang gelingen. In den nun entschiedenen Verfahren hatten sich zwei Kläger gegen die Erhebung von Rundfunkgebühren auf ihre internetfähigen PC gewehrt. Beide Kläger gaben an, die Computer nur geschäftlich zu nutzen. Außerdem sei der Zugriff auf andere Internetseiten als die für das Geschäft benötigten auf den Rechnern gesperrt. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig, das Verwaltungsgericht hat eine Berufung zugelassen. Innerhalb eines Monats können nun beide Parteien beim Hessischen Verwaltungsgerichtshof eine Überprüfung des Urteils beantragen.

Köln: Scharfe Kritik wurde bereits Ende Dezember an einem WDR-Fernsehbeitrag zur angeblichen "Schädlichkeit" von Mobilfunkanlagen vom bekannten Medienkritiker David Harnasch geübt. Der WDR hatte am 28. Oktober 2009 im Rahmen der Sendung "Bericht aus Brüssel" einen Beitrag mit dem Titel "Vernetzt und verstrahlt" gesendet. Der Beitrag befasste sich mit möglichen Auswirkungen der von Mobilfunkanlagen erzeugten elektromagnetischen Felder auf Menschen, insbesondere auf Kinder. Dabei wurde der Eindruck erweckt, dass - entgegen zahlreichen anderslautenden Studien - eine "Schädlichkeit" dieser elektromagnetischen Felder unstrittig ist David Harnasch wirft dem WDR mangelnde Objektivität vor. Der Sender habe in dem Bericht "Schauermärchen über die Schäden durch Mobilfunk" erzählt damit "sämtlichen Erkenntnissen des Bundesamts für Strahlenschutz" widersprochen. Der Stand des "wenig objektiven Berichts (...) ignoriere komplett den Wissensstand zum Thema Mobilfunk und Gesundheit". Harnasch hat seine Kritik in einem Video zusammengefasst, das er für die Zeitschrift "Cicero" gedreht hat. Das Video kann im Internet unter www.bit.ly/wdr-kritik abgerufen werden.

Port Au Prince: Nach den vereinzelten Notfunkaktivitaeten im Erdbebengebiet Haitis kehrt wieder Normalitaet auf den Frequenzen ein. Dies berichtet Dr. Cesar Pio Santos, HR2P, IARU-Region-2-Koordinator fuer Krisenkommunikation. Alle Frequenzen, inklusive der oftmals genannten 7045 kHz und 3720 kHz seien seinen Aussagen zufolge wieder freigegeben. Er bedankt sich bei der Amateur- funkgemeinde fuer ihre Unterstuetzung, u.a. dafuer, dass sie die genannten Frequenzen fuer die Notfunkkommunikation freigehalten haben. Auch wenn die lokale Kommunikations-Infrastruktur in Haiti wieder aufgebaut wird, besteht an Amateurfunkverkehr auf lokaler Ebene immer noch grosser Bedarf. So wickelt beispielsweise das Rote Kreuz ueber ein Amateurfunkrelais koordinierenden Funkbetrieb ab.Die Notfunkfrequenzen sollten weltweit immer noch freigehalten werden.

Berlin: Die 50. Internationale Funkausstellung (IFA) findet vom 03.–08.09. wieder in Berlin statt. Wie jedes Jahr wird es auch dieses Mal einen Sonder-DOK geben. Zum besonderen Anlass ihres 50. Jubiläums wurde von einem Ortsverband an mich die Bitte herangetragen, dass der Sonder-DOK länger laufen möge, damit so Funkamateure aus der ganzen Welt die Gelegenheit haben die teilnehmenden Clubstationen zu arbeiten. DL9SAU der Dirstriktsvorsitzende bittet nun zu überlegen, welche Clubstation an diesem Event teilnehmen möchte. Dabei ist wichtig dass die Rufzeichen aller teilnehmenden Clubstationen werden vor Beantragung des Sonder-DOKs benötigt.

Florida: Zu einem verblüffenden Ergebnis sind Mediziner der amerikanischen "University of South Florida" gelangt: Sie stellten in Laborversuchen fest, dass Mäuse, die mit "Handywellen" bestrahlt wurden, weniger anfällig für die Krankheit Alzheimer waren als ihre unbehandelten Artgenossen.Die Forscher hatten spezielle genmanipulierte, mit Alzheimer "geimpfte" Mäuse über mehrere Monate hinweg zweimal täglich einem elektromagnetischen Feld von 918 MHz ausgesetzt, so wie es auch von Handys erzeugt wird. Dies hatte zur Folge, dass die Krankheit bei den Tieren wider Erwarten nicht ausbrach und sich in den Gehirnen der Mäuse auch keine speziellen alzheimer-typischen Ablagerungen bildeten. Bereits erkrankte Tiere regenerierten sich im Laufe dieser Behandlung wieder und schnitten bei anschließenden Leistungstests ebenso gut ab wie gesunde Mäuse. Bei normalen, nicht genmanipulierten Mäusen stellte sich sogar heraus, dass sie nach der "Bestrahlung" ein bessereres Erinnerungsvermögen aufwiesen als vorher. Die Wissenschaftler sind bei der Bewertung dieser Ergebnisse zurückhaltend: Es sei zwar anzunehmen, dass die Ergebnisse auch für den Menschen relevant sei könnten. Der genaue Wirkmechanismus sei jedoch noch unklar.

Und das waren die Nachrichten in dieser Woche, gesprochen von der Rosemarie.