St. Ingbert/Hamburg (pte/04.06.2008/06:05) - Wissenschaftler des Fraunhofer Instituts für biomedizinische Technik (IBMT) http://www.ibmt.fraunhofer.de haben eine Fernsteuerung für Kameras entwickelt, die zur Spiegelung der Speiseröhre und des Magens dienen. Zwar ermöglichen Kleinstkameras in Pillengröße heute Aufnahmen aus dem Inneren des Körpers. Ihre schlechte Navigierbarkeit setzte dem Einsatzspektrum bisher allerdings Grenzen. Das neue Steuersystem auf Magnetbasis ermöglicht hingegen eine gezielte Lenkung. "Bisher waren solche Kameras nur für den Einsatz im Dick- und Dünndarm brauchbar, in der Speiseröhre waren sie nur wenig kontrollierbar, weil sie einfach heruntergeplumpst sind", erklärt Frank Volke, Gruppenleiter im IBMT. "Mit der von uns entwickelten Magnetvorrichtung kann die Kamera an die gewünschte Stelle manövriert und in der Speiseröhre angehalten werden."
Die Magnetsteuerung arbeitet dabei mit nur geringen magnetischen Feldern. "Während bei der Kernspintomographie mit großen Feldern gearbeitet wird, geht es hier um Magnetfelder, die man entsprechend verpackt in der Hand halten kann", erläutert Volke. Auch im ersten Praxistest hätte sich die Kombination aus Kamera und Fernsteuerung bewährt: "Im Verträglichkeitstest wurden keinerlei unangenehme Empfindungen bei den Patienten ausgelöst. Die Kamera wird zudem nicht durch das Magnetfeld in ihrer Funktion gestört," sagt Volke. Insgesamt zehn Minuten ließe sich die Minikamera so in der Speiseröhre halten - auch beim aufrechten Sitzen - bevor sie sich ihren mehrstündigen Weg durch den Darm bahnt.
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