Mittwoch, 7. Januar 2009

Implantierter Mini-Sensor misst Blutdruck

Implantat in der Leiste ermöglicht 30 Messungen pro Sekunde

Nur einen Millimeter stark ist der Blutdruck-Sensor



Duisburg (pte/07.01.2009/12:50) - Die Einstellung von Medikamenten gegen Bluthochdruck könnte in Zukunft durch eine neue Methode der Blutdruck-Messung verbessert werden. Ein in die Leistenarterie eingeführter Sensor mit dem Durchmesser von nur einem Millimeter misst den Blutdruck 30 Mal pro Sekunde. "Damit wird der volle Pulsverlauf erfasst und Spitzenwerte extrahiert", so Forschungsleiter Hoc Khiem Trieu vom Duisburger Fraunhofer-Institut für Mikroelektronische Schaltungen und Systeme http://www.ims.fraunhofer.de im pressetext-Interview. Die Entwicklung könnte das Leben von Patienten mit Bluthochdruck erleichtern, für die notwendige regelmäßige Blutdruck-Messungen besonders in der Nacht eine Belastung darstellen.

Das Messsystem besteht aus mehreren Teilen. "Der Sensor in der Arterie hängt an einem Mikrokabel, das die Messwerte an ein Transponder-Gerät überträgt, das ebenfalls unter der Haut platziert ist", so Trieu. Dieses digitalisiert und codiert die Sensordaten und übermittelt sie an ein Lesegerät am Gürtel des Patienten. Von hier aus gelangen die Werte zu einer Monitorstation, bei der die Auswertung durch den Arzt erfolgt. Die Energieversorgung des Systems geschieht drahtlos über Spulen. "Eine Spule befindet sich im Lesegerät, die zweite ist unter der Haut platziert. Das Magnetfeld von außen induziert für die zweite Spule eine Spannung, die den Mikrochip mit Energie versorgt", erklärt der Duisburger Forscher. Der Einsatz von Metall-Oxid-Halbleitern hält denEnergieverbrauch des Systems laut Entwicklern gering.

Vor Inbetriebnahme muss der Sensor von einem Arzt in die Leistenschlagader eingesetzt werden. Die Beinarterie ist für Trieu der beste Ort für die Platzierung des Sensors. "Ihr verhältnismäßig großer Durchmesser macht sie zu einem wichtigen medizinischen Zugangsort. Doch auch eine zukünftige Messung am Oberarm ist denkbar". Nach bisherigen Pumpensimulationen des Blutkreislaufs wird der Sensors derzeit an Schafen getestet. Laufen die Tests erfolgreich, könnten die implantierbaren Sensoren außer für Bluthochdruck-Patienten auch für die Überwachung von Menschen mit Herzinsuffizienz eingesetzt werden.

Quelle: Pressetext Austria

Montag, 5. Januar 2009

Aktuell: Handyvideos sollen zu Safer Sex animieren


Handyvideos sollen zu Safer Sex animieren
Erhebliche Unterschiede bei Anti-Aids-Kampagnen





Foto links: Aids-Kampagne als Soap-Opera
(Foto: stophiv.newark.rutgers.edu)


Newark/Köln (pte/05.01.2009/13:45) - 20-minütige Video-Nachrichten, die über Handys verschickt werden können, sollen Frauen zu Safer-Sex-Praktiken mit ihrem Partner animieren. Das Projekt "Woman to Woman Study of Relationships" richtet sich vor allem an Frauen, die im urbanen Bereich leben. Mit finanzieller Unterstützung der Healthcare Foundation von New Jersey wurden zwölf verschiedene Kurzfilme in Soap-Opera-Stil gedreht. Das Projekt wurde von Rachel Jones vom Rutgers University College of Nursing in Newark vorgestellt.

Hintergrund der neuen Aufklärungskampagne sind Daten, wonach 80 Prozent der in den USA lebenden HIV-positiven Frauen durch ungeschützten Sex mit männlichen Partnern angesteckt wurden. Die Videos sollen neben den ohnehin weit verbreiteten Broschüren auch jene ansprechen, die offensichtlich vorher nicht überzeugt waren. "Was wir glauben ist, dass
Wissen allein noch nicht dazu führt, dass das Verhalten geändert wird", so Jones. "Wir glauben aber, dass Frauen mit den Schauspielern mitfühlen und dadurch ihr Verhalten ändern." Frauen, die die ersten Soaps gesehen haben, zeigten sich jedenfalls emotional berührt.

Ob solche Kampagnen sinnvoll sind oder nicht, darüber lässt sich freilich diskutieren. "Wir klären die Allgemeinbevölkerung mit Plakaten, TV- und Kinospots und natürlich mit Broschüren auf", erklärt Marita Völker-Albert, Pressesprecherin der Bundeszentrale für gesundheitliche
Aufklärung, die das Projekt "Gib-Aids-Keine-Chance" http://www.gib-aids-keine-chance.de betreut, im pressetext-Interview. Zudem gebe es auch die Homepage, die Antworten auf eventuell ungeklärte Fragen geben kann. Aktive Bannerwerbung mache man nicht. "Untersuchungen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen zeigen deutlich, dass die Aufklärungsrate sehr hoch und Sorglosigkeit in der Altersgruppe zwischen 16 und 44 Jahren nicht zu beobachten ist", so die Expertin. Es gebe zwar Lücken im Detailwissen, aber das generelle Wissen sei auf einem sehr hohe Stand. "Zeit zum Ausruhen gibt es aber dennoch keine, denn an diesem Thema muss man unbedingt dranbleiben."

Die aktive Rolle der Kampagne, die auch in Schulen und bei Veranstaltungen immer wieder präsent ist, habe Wirkung gezeigt: In der Altersgruppe der 16- bis 44-Jährigen haben 80 Prozent bei neuen Beziehungen Kondome verwendet, bei jenen mit wechselnden Partnerschaften sogar 87 Prozent. Deutschland verfügt mit 33 neu diagnostizierten
HIV-Fällen pro einer Million Einwohner über die zweitniedrigste Ansteckungsrate der westeuropäischen Länder. Die meisten Neuinfektionen gebe es immer noch bei Männern, die Sex mit Männern haben (MSM). Für die Aids-Prävention gibt das deutsche Bundesministerium für Gesundheit jährlich 13,2 Mio. Euro aus. 60 Prozent davon gehen an die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, der Rest an die Deutsche Aidshilfe.

Quelle: Pressetext Austria