Donnerstag, 3. Juli 2008

Trotz Dopingskandal - ARD und ZDF übertragen "Tour de Drugs"

Foto links: Tour der Drogen in Frankreich! Auch heuer mit öffentlich-rechtlicher Unterstützung Foto: pixelio.de/H.P.Reichartz

Saubere Rundfahrt Bedingung für Berichterstattung in den nächsten Jahren


Mainz (pte/02.07.2008/16:25) - ARD und ZDF werden trotz der Doping-Skandale des vergangenen Jahres ab dem 5. Juli wieder live von der Tour de France berichten. Am 18. Juli 2007 hatten die beiden Sender nach mehrmaliger Androhung die Berichterstattung über die Frankreichrundfahrt eingestellt. "Grund dafür war, dass der Veranstalter das systematische Doping nicht in Griff bekommen hat", erklärt ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender gegenüber pressetext.

Nach den Erfahrungen der zurückliegenden Jahre wird es keine reine Ergebnisberich
terstattung geben, sondern viele Hintergrundgeschichten mit dem Schwerpunkt Dopingbekämpfung. Dafür wurde beim ZDF unter anderem Jörg Jaksche - der im vergangenen Jahr einen Tag im Gelben Trikot des Gesamtführenden fuhr - engagiert. "Er wird dabei nicht die Rolle des klassischen Experten übernehmen, der mit dem Kommentator zusammen das Rennen analysiert. Sondern er wird über seine persönlichen Erfahrungen als Tour-Fahrer und über die Zeit nach seiner Dopingsperre berichten", heißt es vom ZDF.

Auch bei der ARD hat man sich das Thema Anti-Doping groß auf die Fahne geschrieben. Bereits im Vorfeld der "großen Schleife", wie die Tour de France umgangssprachlich genannt wird, hat die ARD unter http://tour.ard.de ein Dossier zum Thema Doping zusammengestellt. "Wir wollen damit eine breite Öffentlichkeit für das Thema sensibilisieren. Denn beim Kampf gegen Doping darf man nicht nur bei den Fahrern ansetzen sondern muss auch Betreuer, Sponsoren und Veranstalter mit ins Boot holen", so Rolf-Dieter Ganz, Leiter ARD-Kommunikation und Sprecher des ARD-TourTeam 2008 auf pressetext-Nachfrage. Vor Ort wird eine eigens dafür eingesetzte Anti-Doping-Redaktion Hintergrundberichte produzieren.

Wie sich im Fall neuerlicher Dopingfälle verhalten werde, stellt Brender klar: "Wir steigen ein, um drin zu bleiben". Dies heiße auch, dass sich ARD und ZDF nicht bei einzelnen Dopingfällen aus der Berichterstattung zurückziehen würden. "Wenn Einzelfälle bekannt werden, dann zeigt das, dass die neuen Kontrollen funktionieren. Nur ein systematisches Doping wie 2007 würde ernsthafte Konsequenzen haben", erläutert Brender. Für die Ende 2008 auslaufenden Übertragungsverträge sind derzeit die Verhandlungen über eine Verlängerung im Gange. "Ausschlaggebend für den Verlauf dieser wird natürlich auch die Sauberkeit der diesjährigen Tour sein", sagt Brender, "die Veranstalter müssen ihr Versprechen einlösen - und dafür gibt es auch positive Signale - dass sie alles in ihrer Macht stehende gegen das organisierte Doping unternehmen. Dann ist eine gute Grundlage für eine weitere Zusammenarbeit auch gegeben."

Quelle: Pressetext Austria

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