Freitag, 6. Juni 2008

Handys und PCs werden zum Fernseher


Euro 08:

Empfang der Spiele auch abseits von TV-Geräten und Fanzonen!




Wien/Berlin (pte/06.06.2008/10:
55) - Der Anpfiff zum ersten Match der Fußball-Europameisterschaft 2008 erfolgt morgen, Samstag. Der Großteil der Fans wird sich wohl in den Fanzonen oder im privaten Kreis zum Verfolgen der Spiele einfinden. Dagegen werden eher wenige User ihr Mobiltelefon aktivieren, um die europäischen Fußballprofis im Kampf um das runde Leder zu sehen. Obwohl dies durchaus möglich wäre, denn die Betreiber der DVB-H-Dienste starten ihre Services pünktlich zum Anpfiff der Euro - allerdings nur in ausgewählten Regionen. User, die weder ein TV-taugliches Mobiltelefon, noch einen Fernseher oder eine öffentliche Fanzone zur Verfügung haben, können auf den eigenen PC zurückgreifen und diesen mithilfe eines DVB-T-Receivers fernsehtauglich machen.
In Österreich werden die DVB-H-Programme in den vier Austragungsstädten gesendet. Kunden der Mobilfunkanbieter 3 und One können ein entsprechendes Vertragspaket abschließen und sich am Mobiltelefon über den Spielstand am Laufenden halten. Quasi im letzten Moment ist auch die mobilkom austria noch auf den DVB-H-Zug aufgesprungen. Details zum Angebot und Preis könne man jedoch noch nicht nennen, da einige organisatorische Fragen noch zu klären seien, so ein Sprecher der mobilkom auf Anfrage von pressetext.


Foto rechts: Mobiles DVB-H Foto von aeramobile.de

In Deutschland hat der DVB-H-Betreiber Mobile 3.0 mit 1. Juni 2008 einen Testbetrieb in den vier Großstädten Hamburg, München, Frankfurt und Hannover gestartet. Zwar geschah dies noch rechtzeitig von der Fußballgroßveranstaltung, jedoch zeichnen sich bereits ähnliche Probleme ab, wie sie schon den DMB-Standard betroffen haben. DMB war das Handy-TV-Projekt während der vergangenen Weltmeisterschaft und ist danach gescheitert. Der damalige Betreiber hat sein Programm "Watcha" mittlerweile eingestellt. Ein Mitgrund für den Misserfolg war die Standarddiskussion um DMB und DVB-H in der Branche. Nicht nur aufgrund der Fürsprache von EU-Kommissarin Viviane Reding überzeugte schließlich letzterer, sonder auch wegen der überlegenen technischen Möglichkeiten.

Nun taucht neben DVB-H ebenfalls ein Konkurrenzstandard auf, der zur Gefahr werden könnte. Die Ausstrahlungstechnik DVB-T, die für die terrestrische Versorgung mit digitalen Fernsehsignalen verwendet wird, erobert nun allmählich auch die Mobiltelefone. In Deutschland setzten die Mobilfunker, die im Bieterverfahren um die DVB-H-Sendelizenzen den Kürzeren gezogen haben, nun auf derartige Handys. Vodafone-Chef Fritz Joussen hatte bereits konstatiert, DVB-H stehe vor dem Aus, da die Vermarktungsstrategien fehlen würden (pressetext berichtete: http://pte.at/pte.mc?pte=080526023). Der große Vorteil der DVB-T-Technik am Handy ist, dass der Empfang des Programms kostenlos ist. Die ARD will nun ihr Sendeschema dahingehend ändern, dass auch die DVB-T-Handys deutschlandweit die Spiele empfangen können.


Foto links:
Bildschirm der D
VB-T Software
ProgDVB die es kostenlos im
Internet gibt. Bitte aufs Foto
klicken und mehr erfahren.

Mithilfe von DVB-T lässt sich auch der PC oder das Notebook leicht zum Fernseher umrüsten. Bereits ab 30 Euro sind brauchbare USB-Lösungen zu bekommen, die einen passablen Empfang des Fernsehprogramms ermöglichen. Bei Kauf sollten vor allem Besitzer eines älteren Systems jedoch auf die Hardwareanforderungen achten. Die mitglieferten Applikationen benötigen durchaus leistungsstarke Prozessoren, um eine ruckelfreie Wiedergabe zu gewährleisten. Alternativ zur beigepackten Software bieten sich Freeware-Programme aus dem Internet an, die mit den Signalen ebenfalls umzugehen wissen, jedoch keine High-End-Rechner voraussetzen - beispielsweise ProgDVB http://www.progdvb.com. Schließlich bleibt noch das Internet als Fußballquelle. So streamt ORFonline alle Spiele der Euro 08 live im Web. "Allerdings ist der Empfang aus rechtlichen Gründen auf Internetanschlüsse in Österreich beschränkt", so ein ORF-Sprecher auf Anfrage von pressetext. +++ tripple.net

Quelle: Pressetext austria Fotos von: Samsung +++ aeramobile.de +++ progdvb +++ tripple.net

Wenn Sie noch Fragen zu DVB-H werfen Sie bitte einen Blick auf die Seite von Mobile 3.0

Auch Heise-Online hat sich des Themas angenommem und schreibt dazu u-a. folgendes:

Wer nicht auf das speziell angepasste Handy-TV warten will, greift also zum DVB-T-Handy HB 620T von LG. Dabei nimmt man zwar die Nachteile des älteren und nicht so ganz mobilen Digitalfernsehens in Kauf, dafür funktioniert es aber schon. Wir haben das Modell auf seine Tauglichkeit als mobiler Fernseher geprüft.
Das handliche, etwas breitere Klapphandy ist mit einem 2-Zoll-QVGA-Display ausgestattet, das LG zur besseren TV-Darstellung waagerecht eingebaut hat. Es spiegelt zwar etwas, doch stört das außer im direkten Sonnenlicht nicht beim Ablesen und Fernsehen. Die großflächigen Tasten lassen sich gut bedienen. Auf dem Klappdeckel gibt es eine einfache 2-Megapixel-Kamera und ein schmales Zweitdisplay.

Foto links:
Das Klappmodell HB620T von LG gehört zu den ersten Handys mit eingebautem DVB-T-Empfänger (UHF-Band) auf dem deutschen Markt; das TV-Bild ist zwar winzig, aber scharf und durchaus fußballtauglich.

Eine Zweitkamera über dem Hauptdisplay dient zum Videotelefonieren. Mit Triband-GSM und UMTS inklusive Datenturbo HSDPA, der bis 7,2 MBit/s brutto empfangen soll, ist das Handy sehr gut ausgestattet. Das HB620T nutzt als Wechselmedium microSD-Karten bis vier Gigabyte, zum Wechseln muss man jedoch den Akku entfernen.

Zum Fernschauen zieht man die kleine Teleskopantenne am oberen Ende des Tastaturteils heraus. Sie wirkt sehr filigran und zerbrechlich, übersteht Biegeversuche dank der hohen Flexibilität des Basisglieds aber ohne Schaden. Beim ersten Starten des TV-Empfangs sucht das Handy nach DVB-T-Sendern und zeigt die gefundenen Programme übersichtlich in einer Liste. Dabei fördert es nur Sender im UHF-Band zutage. In den DVB-T-Regionen Hannover, München und Würzburg muss man daher auf den Empfang des ARD-Bouquets im VHF-Band verzichten. In den Optionen finden sich auch Informationen zu laufenden und kommenden Sendungen (EPG).

Quelle und Rechteinhaber für diesen Textteil und das Foto: Heise-Online

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