Donnerstag, 22. Mai 2008

Präzisions-Kamera aus Deutschland landet auf dem Mars

Katlenburg-Lindau (dpa) - Zusammen mit der NASA-Sonde «Phoenix» wird am kommenden Montag (26. Mai) eine Kamera aus Deutschland auf dem Mars landen.

Entwickelt wurde das Präzisions-Instrument im Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung (MPS) in Katlenburg-Lindau (Niedersachsen), das als einzige deutsche Forschungseinrichtung an der Weltraummission teilnimmt. Wie das Institut mitteilte, soll die Kamera eine entscheidende Rolle bei der Suche nach gefrorenem Wasser im Marsboden spielen. Die Wissenschaftler wollen auf diese Weise klären, ob es jemals Leben auf dem Planeten gegeben hat.

Geologische Formationen auf dem Mars deuten darauf hin, dass der Planet einst von mächtigen Flüssen durchzogen war. Es gebe Hinweise, dass in den polaren Regionen unter der Oberfläche noch Eis existiert, erklärte MPS-Forscher Walter Goetz. Da die Wissenschaftler klären wollen, ob dieses Eis organische Verbindungen enthält, landet «Phoenix» als erste Sonde in der nördlichen Polarregion des Planeten.

Bis die Landestelle in der Kälte des Marswinters versinkt und Dunkelheit die Solarzellen der Landeeinheit lahmlegt, haben die Forscher für ihre Untersuchungen rund drei Monate Zeit. Dabei spielt die auf dem 2,35 Meter langen Roboterarm montierte, nur gut 400 Gramm leichte Kamera eine wichtige Rolle. Wenn die Schaufel des Gelenkarms sich bis zu einen Meter tief in den Boden gräbt, soll die Kamera Farbbilder der Bodenproben und der Ablagerungen in den Seitenwänden der Grube liefern.

Die von den MPS-Wissenschaftlern zusammen mit Kollegen der University of Arizona (USA) entwickelte Kamera sei ein echter Alleskönner, erklärte Chef-Entwickler Horst Uwe Keller. Sie sei «die erste Kamera im All, deren Fokus sich verstellen lässt». Dadurch kann sie sowohl Makroaufnahmen von Bodenproben mit einer Auflösung von 50 Mikrometern (dem Viertel der Dicke eines menschlichen Haares) als auch Bilder der Umgebung und zur Not sogar großflächige Aufnahmen der Marslandschaft liefern. Sie ist selbst bei minus 120 Grad Celsius noch funktionstüchtig und kommt mit winzigen Strommengen aus.

Quellen der Information: Nürnberger Nachrichten, Welt-Newsletter, Yahoo-Newsletter

Alle Fotos stammen vom Max-Planck Institut für Sonnenforschung

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